„Es war ein langer Weg bis zu diesem Film, der längste wohl, den der Regisseur Andreas Dresen je gegangen ist. Am Donnerstag kommt „Gundermann“ in die Kinos, sein vielleicht wichtigster Film, sein lautester und leisester zugleich, einer der schönsten in jedem Fall.“ Tagesspiegel
„Dresen ist mit »Gundermann« vielleicht sein wichtigster Film gelungen: Er erklärt die DDR-Geschichte auf eine Weise, die zur Selbsterkenntnis von Ost und West gleichermaßen führen könnte - jenseits aller Rechthaberei.“ Neues Deutschland
„Was für eine Schau: Alexander Scheer spielt den Sänger Gerhard Gundermann“ Focus
„In Gundermann gräbt Dresen sich in die Erde eines verschwundenen Landes. Und was er dabei zutage fördert, ist ziemlich aufregend“ DER SPIEGEL
„Gerade mit diesem kraftvollen Bekenntnis zur Zerrissenheit entfaltet „Gundermann“ seine tief berühende Wirkung. Herausragend“ Frankfurter Neue Presse
„Ein kluger, aufrichtiger und bewegender Musikfilm über ein gelebtes Leben mit all seinen Idealen, Verstrickungen, Enttäuschungen. Es ist Zeit für solche Filme über die DDR.“ radio eins
"Gundermann rechtfertigt das nicht, der Film liefert auch keine einfache Erklärung. Aber er zeigt, dass es nicht nur Täter und Opfer gab, schwarz und weiß, böse und gut, sondern das ganze große Feld dazwischen. Und jeder kann sich fragen: Was hätte ich getan? Zudem kann man eintauchen in das Universum von Gundermanns unvergleichlichen Texten, lakonisch und zärtlich, poetisch und zeitlos" ntv
„Gundermann ist einer der reichsten, differenziertesten, tollsten Filme über die DDR. Und vielleicht der beste, den Dresen je gemacht hat, weil sich dessen Menschenfreundlichkeit hier am Ende nicht auf dem Parkplatz der Versöhnung abstellen lässt. Es bleibt etwas offen in Gundermann.“ SPIEGEL online
„Gundermann ist ein Geschenk. Eine Zeitmaschine, die Einblicke gewährt in einen Menschen und in ein System. Aus diesem Film kommt man klüger raus" Braunschweiger Zeitung
Dieses außerordentliche Biopic, das uns schon in den ersten Minuten vergessen lässt, dass es eines ist, weil nichts Nachgeahmtes darin steckt, ist ein kleines Wunder. Als hätte jemand die eine, fehlende Filmkopie der ostdeutschen Filmgeschichte ins Bundesarchiv geschummelt, in der sich die DDR in all ihren Widersprüchen selbst darstellte. Frankfurter Rundschau
GUNDERMANN erzählt von einem Baggerfahrer, der Lieder schreibt. Der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. GUNDERMANN ist Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. GUNDERMANN ist ein Film über Heimat. Er blickt noch einmal neu auf ein verschwundenes Land. Es ist nicht zu spät dafür. Es ist an der Zeit.
Mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen in GUNDERMANN einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. Er starb 1998, mit gerade einmal 43 Jahren. Das Drehbuch stammt von Laila Stieler. Die Hauptrolle spielt Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat. Anna Unterberger steht als seine Frau Conny Gundermann vor der Kamera. In weiteren Rollen sind unter anderem Axel Prahl, Thorsten Merten, Bjarne Mädel, Milan Peschel, Kathrin Angerer und Peter Sodann zu sehen.
Regisseur Andreas Dresen war mit den Darstellern vom 13. bis 26. August 2018 an auf großer Premieren- und Konzerttour, um GUNDERMANN, auf ausgewählten Veranstaltungen sogar mit Livemusik, persönlich zu präsentieren.
Der Film kommt mitten in eine Zeit hinein, in der im Land wieder sehr viel über Ost-Identitäten debattiert wird.
Ich bin sehr vorsichtig mit Begriffen wie Ost-Identität. Und Ostalgie ist mir völlig verhasst. Ich will nicht zurück ins Land DDR, was nicht bedeutet, dass ich die Idee davon sang- und klanglos verabschiedet habe. Gundermann sagt es ja so schön in seinen Bagger-Tagebüchern: „Ich gehöre zu den Verlierern. Ich habe aufs richtige Pferd gesetzt, aber es hat nicht gewonnen.“
Gerhard Gundermann hat zu seiner 1995er Platte „Frühstück für immer“ gesagt, der Druck der Erinnerung habe die bestimmte Tonlage der Lieder geschaffen. Hat vielleicht der Druck der Erinnerung auch für diesen Film über ihn gesorgt?
Ja, klar! Wir wollten aus der Tiefe unserer Herzen über Gundermann und damit über Erinnerung erzählen. Mit jener Leidenschaft, die er selbst besaß. Es gibt automatisch viele Verknüpfungen zwischen ihm und uns. Ganz sicher geht es auch darum, wieder die Deutungshoheit über unsere eigene Geschichte zu bekommen, diese Geschichte nicht einfach abzustreifen. Uns ist wichtig, dass man genauer hinsieht und keine einfachen Antworten gibt. Dass man sich nicht automatisch überlegen fühlt, nur weil man gewissen Zwängen nicht ausgesetzt war.
Den universellen Aspekt, nicht allein zu Schuld und Einsicht, Verdrängen und Verzeihen, muss der Zuschauer also selbst für sich finden?
Schnelle moralische Urteile entstehen zumeist aus der Attitüde heraus, sehr genau zu wissen, dass einem dies oder jenes nicht passiert wäre. Wir zeigen mit Gundermann hoffentlich auf differenzierte Weise einen Menschen, der sich gesellschaftlich eingemischt und aufgerieben, Schuld auf sich geladen und der eigenen Verantwortung gestellt hat. Es war in der DDR also sehr wohl möglich, verantwortlich zu handeln und sich trotzdem schuldig zu machen. Es geht keineswegs darum, alle Taten zu rechtfertigen. Ein interessantes Minenfeld ...
Sie sagen, GUNDERMANN sei für Sie der wichtigste Film in 20 Jahren. Woran genau machen Sie das fest?
Es waren ja einige wirklich feine Sachen dabei, von SONNENALLEE über CARLOS – DER SCHAKAL bis WESTEN oder GLADBECK. Bei GUNDERMANN kommt jetzt alles zusammen: Eine Figur, die du in ihrer Komplexität in Deutschland selten zu lesen oder gar zu spielen bekommst. Ein Charakter, der Musiker war, wo ich selbst Musik wie die Luft zum Atmen brauche. Eine Geschichte, die in dem Land spielt, in dem ich aufgewachsen bin. Und dann freilich Andreas Dresen, der in seinen Filmen immer etwas zu sagen und am Set diese unbeschreiblich behutsame, freie Art des Umgangs hat.
Wann hat sich zwischen Ihnen und Gundermann Nähe eingestellt?
Die war vom ersten Song an da. Es lag am Ton, der mir nicht fremd war, an der Atmosphäre in den Texten seiner Lieder. Die haben mich seltsam berührt und mich daran erinnert, wo ich herkomme. Der Rest kam dann beim Lesen über ihn: Conny, die Liebe seines Lebens, das Baggern, die Stasi.
Sie haben bislang sowohl biografisch als auch mit Literaturadaptionen gearbeitet. Beide Genres zeigen in der Herangehensweise durchaus Parallelen. Es geht um Respekt, vor allem aber um die konsequent eigene Sicht.
...und darum, den Stoff zunächst ganz dicht an sich heranzuholen, sich vom Material überwältigen zu lassen, um dann an einen Punkt zu kommen, nach dem man sich nach und nach wieder befreit.
GUNDERMANN ist zu gleichen Teilen Liebes-, Musik- und Heimatfilm.
Ich biete noch einen vierten an: Tragikomödie.
Was waren Prämissen für die Struktur des Drehbuchs?
Ich hatte zeitig zwei. Einerseits Gundermanns Werben um Conny, das letztlich in ihre Beziehung führt. Also eine Liebes- geschichte mit Auf und Ab. Das ging über sechs Jahre. Diesen Zeitraum allein fand ich toll, man kann ihn ergreifen und begreifen, er spielt mir dramaturgisch in die Hände. Der zweite wichtige Strang war Gundermanns Mitarbeit im Staatssicherheitssystem und die Konfrontation damit in den Neunzigern. Da gibt es klare Daten, die am Ende stimmen müssen. Der Weg dorthin aber, die Etappen, das Wie der inneren Auseinandersetzung und Identitätssuche, all das gab mir den Weg zum Erfinden frei.
Gerhard Gundermann hat Songs geschrieben, die einen Weg in die Köpfe und Herzen von mittlerweile zwei Generationen gefunden haben: Erdig, zerbrechlich, existentiell, manchmal treibend, manchmal innehaltend, kreisend zwischen fröhlicher Anarchie und tiefer Melancholie. Es sind zumeist Geschichten vom flachen Land, den Badlands. Achtzehn Lieder von Gundermann hat Alexander Scheer für den Kinofilm komplett neu eingesungen, unterstützt von jener Band, die unter anderem Gisbert zu Knyphausen seit vielen Jahren auf Konzertbühnen und in Studios musikalisch zur Seite stand. Gemeinsam greifen sie Gundermanns poetische Kraft, den Geist, die Haltung auf, treffen den Kern und finden klare, heutige Arrangements und Sounds. Das Ergebnis ist herzzerreißend wie herzerwärmend in einem.
Zum Kinostart erscheint bei BuschFunk der Soundtrack. Alle Songs des Kinofilms als vollständige Tracks auf CD, als Download und auf einer limitierten Doppel-LP. Ab 23. August überall im Handel, bei BuschFunk und bei amazon erhältlich.
Alle Songs im Film:
Pünktlich zum Kinostart erscheint im Ch. Links Verlag ein Buch über Gerhard Gundermann.
Es enthält viele bisher unveröffentlichte Texte und Fotos, Briefe und Erinnerungen, Dokumente und Interviews und gibt zugleich Einblick in die Entstehungsgeschichte des Kinofilms GUNDERMANN. Auführliche Infos und eine Bestellmöglichkeit gibt es direkt beim Verlag: www.christoph-links-verlag.de
GUNDERMANN
Andreas Leusink (Hg.)
Ch. Links Verlag
184 Seiten
ca. 80 Abb.
Klappenbroschur
ISBN 978-3-96289-011-7
20,00 € (D) · 20,60 € (A)
Auch als eBook erhältlich
Pandora Film Medien GmbH · Kleberstr. 3 · 63739 Aschaffenburg
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